Sunday, August 13, 2006

 

Quelltext



{{Löschantragstext|tag=29|jahr=2006|monat=Juli}} {{{1|}}}
Die Straße selbst ist völlig unbedeutend; die Kirche sollte als [[Auferstehungskirche (Hamburg)]] einen eigenen Artikel bekommen, die Schule ist als Gebäude architektonisch wohl ebenfalls wikiwürdig, aber als Institution Schule m.E. nicht. Dies hatte ich dem Anleger [[Benutzer Diskussion:Staro1#Tieloh|auf seiner Diskuseite]] bereits frühzeitig nahegelegt. --[[Benutzer:Wahrerwattwurm|Wahrerwattwurm]] [[Benutzer Diskussion:Wahrerwattwurm|Mien KlönschnackTM]] 12:25, 29. Jul 2006 (CEST)

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Der '''Tieloh''' ist eine kleine Straße in [[Hamburg-Barmbek-Nord]].
[[Bild:Auferstehungskirche in Hamburg-Barmbek-Nord.jpg|thumb|Auferstehungskirche]]
==Geschichte der Straße==
Die Straße bildete den östlichen Rand des ''Stellbergterrains'', der ersten Wohnbebauung in ''Barmbek-Nord'', die nicht der Landwirtschaft diente. Nicht zufällig wurde die Straße zum Standort der Kirche und - an ihrem Nordende - dem U-Bahnhof „Habichtstraße“ der [[Walddörferbahn]]. Auch das Hauptpostamt Barmbeks, „Hamburg 33“, befand sich bis zum Umzug in die ''[[City-Nord]]'' in unmittelbarer Nähe.
:Der ''Stellberg'' war eine kleine Erhebung bei der heutigen Kreuzung Fuhlsbüttler- /Drosselstraße mit einer Windmühle. Nach ihm wurde in den 1890er Jahren die Fläche zwischen Fuhlsbüttler-, Steilshooper-, Pestalozzi- und Hellbrookstraße benannt. Ab 1900 wurde das Gebiet bebaut. Es durfte nur niedrig gebaut werden, da [[Hamburger Stadtentwässerung|die Kanalisation]] fehlte. Ab 1904 wurde dies nachgeholt.

Durch den Zweiten Weltkrieg nahm die Geschichte Barmbeks jedoch einen geänderten Verlauf: Durch die Zerstörung der Hauptgeschäftstraße ''[[Einkaufszentrum Hamburger Straße|Hamburger Straße]]'' wurde die - vor dem Krieg unbedeutende Wohnstraße - ''Fuhlsbüttler Straße'' zur Einkaufstraße.

==Auferstehungskirche==
Die Auferstehungskirche - bekannter als Kirche im '''Tieloh''' - ist ein klinkerverblendeter Betonbau. Die Kuppel besteht aus einer inneren Flachkuppel und einer hohen äußeren Kuppel auf Betonrippen, die die Kuppelschale und die von außen sichtbare Laterne mit den Glocken trägt.

Die von 1913 stammenden Wettbewerbsentwürfe von [[Camillo Günther]] konnten wegen des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkriegs]] (Bauzeit: von 1916 bis 1920) nur teilweise verwirklicht werden.

Der keramische äußere Bauschmuck von [[Richard Kuöhl]] umfasst den von Engeln gehaltenen Spruch über dem Hauptportal, die Köpfe von [[Philipp Melanchton|Melanchton]] und [[Luther]] über der Eingangsfront, das keramische Kreuz an der Hauptfassade, die Uhr, und die Umrahmungen der Portale sowie die Halbreliefs an der Brüstung, die Szenen aus der Bibel darstellen.

Das Ensemble, bestehend aus Kirche, Gemeindesaal, Zwischentrakt, Pastorat und Gartenhof, wurde 2000 in die Hamburger Denkmalschutzliste eingetragen.

Bild:Hh-tieloh-kirche.jpg|Kuppelbau
Bild:Hh-tieloh-kirche-melanchton.jpg|Melanchton
Bild:Hh-tieloh-kirche-luther.jpg|Luther
Bild:Hh-tieloh-kirche-uhr.jpg|Die zwölf Tierkreiszeichen


==Schule==
{{Infobox Schule|
|Bild=
|Schulname=''Schule Tieloh''
|Schultyp=[[Grundschule|Grund-]], [[Hauptschule|Haupt-]] und [[Realschule]]
mit Beobachtungsstufe
|Anschrift =22307 Hamburg, Tieloh 28
|Gründungsjahr=1917 (1914)
|Schülerzahl=etwa 400
|Lehrerzahl=15 Lehrerinnen und 12 Lehrer
|Besondere Fächer=[[#tieloh-bike|von der ZEIT-Stiftung geförderte Schülerfirma
"Schüler produzieren hochwertige Fahrräder"]]
|Website=http://www.tieloh.de/
}}

Die Schule '''Tieloh''' ist eine [[Grundschule|Grund-]], [[Hauptschule|Haupt-]] und [[Realschule]] unter einem Dach.
Das Gebäude der Schule Tieloh ist ein Werk von [[Fritz Schumacher]] aus dem Jahre 1912.
===Geschichte===
Am 16. November [[1914]] ist erste Schultag im neuen Gebäude. Der Tieloh beherbergt jedoch zunächst die Rübenkamp-Schule (Genslerstraße), weil dort ein 300-Betten-Lazarett eingerichtet wird.

*Aufteilung:

:südliche Gebäudehälfte: Mädchenschule mit 15 Klassen;

:nördliche Gebäudehälfte: Jungenschule mit 15 Klassen;

:Turnhalle, Zeichen- und Gesangssaal werden gemeinsam genutzt.

*1917 wird die Rückkehr zum Rübenkamp wird vorbereitet: Am Tieloh entsteht jeweils ein Rübenkamp- und ein Tieloh-Zug.
*1920 Entscheidet sich die Elternschaft der Mädchenschule (Tieloh-Süd) auf Initiative von Rektor Wolgast für die Umwandlung der Mädchenschule in die Versuchsschule für Barmbek. Am 7. April 1920 beginnt die vierte und letzte Versuchsschule in Hamburg mit der Arbeit:

:Kein Sitzenbleiben; keine Zeugnisse, nur ein Gutachen am Ende der Schulzeit; keine Prügelstrafe oder andere Zwangsmittel; neben dem normalen Unterricht Wahlkurse; wöchentlich ein Ausflugstag; jährlich mindestens eine Klassenreise; [[Koedukation]]; Befreiung von [[Lehrplanverpflichtung]] und Lernzielen der [[Grundschule]] und der Volksschule insgesamt.

**Das Kollegium der Jungenschule lehnt es ab, Tieloh-Nord in eine Versuchsschule (“Sonderschule”) umzuwandeln.
:Die althergebrachten pädagogischen Grundsätze bleiben erhalten: Zeugnisse alle halbe Jahre, Sitzenbleiben, Schläge als Mittel der Erziehung (allerdings nur bei gleichzeitiger Eintragung ins offizielle “Züchtigungsprotokoll”).
*1924 sind ein Drittel der Schüler in den Klassen der Jungenschule Sitzenbleiber.
*1927 Schulleiter der Jungenschule, ''Louis Naumann'' wird in der “Hamburger Lehrerzeitung” als Prügelpädagoge angegrifen. Das Kollegium wählt ihn 1929 und 1932 erneut zum Schulleiter.
*1933: Nach dem neuen Schulgesetz vom 23.6.33 werden die Schulleiter nicht mehr vom Kollegium gewählt. Der Schulleiter der Mädchenschule, ''Gustav Tode'', übergibt am 11. Juli 1933 sein Amt an ''Heinrich Mellmann'' und verbleibt als Lehrer an der Schule. 1945 kann er wegen seiner Parteimitgliedschaft nicht stellvertretender Schulleiter werden.
*1934 ist der ''[[Hitler-Gruß]]'' obligatorisch. An der Jungenschule wird ''Bertha Blankenstein'' als jüdische Lehrerin aus dem Schuldienst entlassen. In den Schulen sind am [[26. Mai]] “[[Schlageter]]-Feiern” abzuhalten. Am [[Staatsjugendtag]] sind 2 Stunden dem nationalsozialistischen Gedankengut zu widmen. 1937 wird an der Jungenschule ''Louis Naumann'' (Stahlhelmer und deutschnational eingestellt) durch Rektor Hoffmann ersetzt. Naumann arbeitet fortan als Lehrer in einer Nachbarschule.
*1938 wird die [[Koedukation]] in beiden Schulen aufgehoben.
*1943 ist der Schulbetrieb eingestellt. Zwar blieb das Schulgebäude nach den [[Operation Gomorrha|verheerenden Luftangriffen]] unversehrt, die Bevölkerung - sofern sie nicht in der Rüstungsproduktion benötigt wird - ist jedoch evakuiert.
*[[1945]] wird das Schulgebäude zur Beherbergung englischer Soldaten beschlagnahmt. Vom 1. September wird der Schulbetrieb in der Schule ''Langenfort'', ab 8. Dezember in der Genslerstraße fortgeführt.
*1949 Rückkehr ins Tieloh-Gebäude
*1953 wird wegen der gewachsene Schülerzahl Schichtunterricht eingeführt. Die Schülerschaft wird in die Schulen ''Tieloh A'' und ''Tieloh B'' aufgeteilt.
*1959 zieht ''Tieloh-B'' in die neuen Schulgebäude an der Heinrich-Helbing-Straße.
*1965 sind auf 17000 Quadratmeter großem Grundstück an der Dieselstraße sind 6 wabenförmige Klassenräume, ein Schulgarten und eine großzügige neue Sportanlage entstanden.
*1967 ist das Hauptgebäude grundüberholt und renoviert. Die 1964 verschobene Feier des 50jährigen Jubiläums wird nachgeholt. Vom Mai 1979 bis Juni 1981 ist eine neuerliche Gundrenovierung wegen des Einbaus einer neuen Heizungsanlage erforderlich.
*1970: In den zehn Jahren von 1970 bis 1980 stellen die geburtenstarken Jahrgänge die Schule vor viele Probleme.
*1985: Die Schulbehörde plant, den Tieloh zu schließen, da in Barmbek-Nord auf Grund der allgemeinen stark zurückgehenden Schülerzahlen vermeintlich eine Haupt- und Realschule zuviel ist. Die Gefahr konnte abgewendet werden, es traf jedoch andere Barmbeker Schulen.
*1986: Der Tieloh führt als erste Hamburger Haupt- und Realschule in den Klassen 8 einen ganzen Tag als “Werkstatt-Tag” ein.
*1989 Der “Werkstatt-Tag” am Tieloh diente als Vorbild bei der Erarbeitung eines Hamburger Technik-Konzeptes (entsprechend einer Koalitionsvereinbarung von 1987). Sechs Versuchsschulen sollen nach dem neuen Konzept arbeiten.
*1999: Letzter Eintrag der im Web veröffentlichten Schulchronik.

===Bauplastik===
Die drei Plastiken über den Rundbögen des Schuleingangs stammen von [[Richard Kuöhl]].

In dem Buch ''Richard Kuöhl, Rudolf Schmidt: Architekturplastik, Bildhauer Richard Kuöhl, Berlin/Leipzig/Wien 1928'' schrieb ''[[Rudolf Schmidt]]'' über diese Figuren:

''Zwischen den Rundbögen des Eingangs stehen die typischen Kinderplastiken, so sonnig und heiter, wie das Wesen ihres Schöpfers ist. Köstlich der kleine Abcschütze mit dem schweren Buch unterm Arm, die freie Hand leicht auf der Schürze.''

Bild:Hh-tieloh-schule-hofseite.jpg|Hofseite
Bild:Hh-tieloh1.jpg|Eingangsportal
Bild:Hh-tieloh2.jpg
Bild:Hh-tieloh3.jpg


===tieloh-bike===
Eine Besonderheit der Schule '''Tieloh''' ist, das - mit Förderung der ''[[Zeit-Stiftung]]'' - eine von den Schülern eine eigene Firma betrieben wird. Es gibt Kurse für die 7.-9. Klassen, in denen die Schüler etwas über Fahrräder, Buchhaltung, Vertrieb und Betrieb lernen. Ein Einblick in diese Bereiche soll auf das spätere Berufsleben vorbereiten.
Das Geld, das die Schule Tieloh von der Zeit-Stiftung bekommen hat, versuchen die Schüler durch das Verkaufen der Fahrräder wieder hereinzubekommen.
===DIE TIELOH POST===
'''DIE TIELOH POST''' ist die Schülerzeitung der Schule, die in einem Wahlpflichtfach mit bis zu sieben Ausgagen je Schuljahr erstellt wird. Ihre Veröffentlichung erfölgt im Web [http://www.tieloh.de/Tieloh-Post.html DIE TIELOH POST].

==Großwäscherei==
Im '''Tieloh''' befand sich die Großwäscherei ''Tesdorp'', die letzte meherer Großwäschereien in Barmbek. Der umfangreiche Fahrzeugpark beherschte bis Ende der 1950er Jahre das Barmbeker Straßenbild: Es war der letzte Barmbeker Betrieb, der seine Fahrzeuge mit Pferden bespannte.

==Andy==
Erwähnung in der Presse fand die Straße '''Tieloh''' Ende der 1960er Jahre, als der Pächter eines Lebensmiitelgeschäftes an der Ecke zur ''Bramfelder Straße'' einen Jugendlichen erschoss, als dieser seinen Zigarettenautomaten plünderte. Das Ladenlokal fand keinen neuen Pächter und wurde zur Wohnung umgebaut.

==Weblinks==
*[http://homepages.compuserve.de/fmatth01/Kuoehl/Auferstehungskirche.htm fmatth01]
*[http://www.auferstehungskirche-barmbek.de/ Gemeinde der Auferstehungskirche]
*[http://www.tieloh.de/ Schule Tieloh]
*[http://www.tieloh-bike.de/index.php Tieloh-bike]


[[Kategorie:Kirchengebäude in Hamburg]]
[[Kategorie:Schule in Hamburg]]
[[Kategorie:Kulturdenkmal (Hamburg)]]
[[Kategorie:Barmbek-Uhlenhorst]]

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